02. Kulturbühne Montafon

Batlogghalle vor dem Umbau

Die Geschichte dieser besonderen Institution beginnt mit dem Jahr 1921, als der Turnverein ein Gesuch für den Bau einer Turnhalle an die Gemeinde Schruns richtet. Diese Turnhalle sollte auch eine Theaterbühne miteinschließen, um für Veranstaltungen jedweder Art offen zu stehen. 

Auch die „Invalidenvereinigung Montafon“ sucht um die Einrichtung eines Kinos in den Räumlichkeiten während der Bauphase an. Kriegsversehrte fühlten sich von Staat und Gesellschaft sozial wie finanziell im Stich gelassen, und sahen sich durch das Kino in der Lage „Hilfe zur Selbsthife“ zu leisten. Das Gesuch wurde bereits mit Verweis auf die Sommerfrischler eingereicht, denen man in diesem Rahmen ein Schlechtwetterprogramm bieten könne.

Während letzteres Gesuch wiederholte Ablehnung erfuhr, wurde die „Turn- und Festhalle“ mit über 400 Gästen und Turnvorführungen am 6. Jänner 1927 feierlich eröffnet. 

1927 erfolgt die politische Kehrtwendung und die Genehmigung des „Invalidenkinos Schruns“ in der Turnhalle, im Jahr darauf dann fanden die ersten Kinovorführungen statt. 

1932 erhält die Turnhalle einen neuen Namen, der zum Teil noch heute in Gebrauch ist: die Batlogghalle. Anlass für die Namensgebung war die Aufführung der „Batloggspiele“, ein Drama der Bludenzer Dichterin Grete Gulbransson.

Nach dem Krieg bemühte sich die französische Besatzungsmacht um eine schnelle Wiederaufnahme des Kinobetriebs, auch mit französischen Produktionen. Der erste Film 1946 „das Herz muss schweigen“ lief sogleich unter Jugendverbot.

Die Umbauarbeiten des Schrunser Architekten Werner Pfeifer (1919-1972) münden in der Wiedereröffnung 1952, mit damals moderner Technik und Ausstattung. 

Als Pächter der neuen Batlogghalle führte das Ehepaar Mühlbacher über vier Jahrzehnte den Kinobetrieb. In den 90er Jahren folgten erneute Umbauarbeiten, als sich die Kino-Bar mit neuen Pächtern als „Kino Casablanca“ für jüngeres Publikum einen neuen Anstrich gab. 

Große Aufmerksamkeit erhielten von Anfang an die abstrakt anmutenden Sgraffiti von Hannes Bertle. In den 1990er Jahren wurden diese durch den Einbau der Bar zweigeteilt, heute ist davon nur ein Teilelement noch vorhanden.

Aus dieser wechselvollen Geschichte ging 2004 die „Kulturbühne“ hervor, aus dem ehemaligen Kino wurde ein vielseitiger Kulturbetrieb. Seit 2021 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.


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