03. Friagawald

Bartholomäberg Friaga Wald Ausgrabung

Die archäologische Entdeckung dieser Burganlage bei Bartholomäberg im Jahr 1999 ist als Einschnitt im Geschichtsbild der Siedlungsgeschichte im Montafon zu sehen, und machte grundsätzliche Umschreibungen notwendig: Da die Anlage bereits in die Frühbronzezeit zu datieren ist, vollzog sich demzufolge die Besiedlung der Höhenlagen im Montafon wesentlich früher, als bis zu diesem Zeitpunkt angenommen. Bis dahin galt die Talschaft urgeschichtlich als nicht besiedelt. Obwohl bereits pollenzeitliche Analysen in diese Richtung wiesen, waren die archäologischen Funde am Bartholomäberg entscheidend für eine grundlegend neue historische Interpretation. Häuserfundamente und materielle Artefakte ließen den Schluss zu, dass sich Siedler 2.500 v. Chr. bereits an dem Ort niederließen, der später um 1400 bis 1500 v.Chr. zu einer Anlage mit burgähnlichem Charakter ausgebaut worden war. Als Basis für ein funktionales, differenziertes Sozialgefüge, welches diese Bauten ermöglichte, diente wohl das reiche Kupfererzvorkommen auf Bartholomäberg. Die transhumante Hütewirtschaft dürfte eine wichtige Rolle gespielt haben. Zu der Blütezeit der Siedlung sollen hier etwa 200 Menschen gelebt haben. Diese waren durch eine Befestigungsmauer bergseitig vor menschlichen wie auch natürlichen Gefahren geschützt. 

Ein Grund dafür könnte die vorteilhafte Lage entlang der Verkehrswege gewesen sein, die durch moderate Höhe den Sumpf und die durch Hochwasser gefährdeten Strecken am Talboden mieden. Die Siedlung Friagawald musste früh begradigt und terrassiert worden sein. Während den Ausgrabungen der Freien Universität Berlin zwischen 2000 und 2003 wurden materielle Spuren früher Bewohner*innen gefunden: Die Fundamente von Häusern, sowie Keramik, Stein- und Metallartefakte sind Zeugen einer frühen Kulturlandschaft im Montafon.


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  • 6781Bartholomäberg

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